Produktionsfotos_Der Revisor_c_Alex Katona
Produktionsfoto_Der Revisor_c_Martin Rottenkolber
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Der Revisor

Von Nikolai Gogol | aus dem Russischen von Alexander Nitzberg

Regie Sebastian Kreyer | Bühne Lena Thelen | Sounds und Video Frederik Werth | Produktionsleitung Hannah Sarah Greve |
Mit Daniel Breitfelder, Marc Fischer, Pablo Konrad und Sebastian Kreyer |

Premiere 05.09.2020 | Dauer 105 Min. ohne Pause

 

Die kleine Stadt ist in Aufruhr: Ein Revisor hat sich angekündigt! Aus St. Petersburg angereist, hat er die Aufgabe, zu überprüfen, ob die Behörden effektiv arbeiten, die Steuern sinnvoll eingesetzt werden und Korruption vermieden wird. Der Stadthauptmann ist alarmiert, denn die öffentlichen Organe seiner Gemeinde sind in desaströsem Zustand: Der Postmeister öffnet willkürlich Briefe, die Kranken der Armenanstalt werden systematisch zum Rauchen verleitet und der Gerichtssaal dient nebenbei als Gänsestall. Kein Wunder also, dass die offiziellen Würdenträger bei Eintreffen der Nachricht unvermittelt in Panik ausbrechen. Im Eifer halbseidener Vertuschungsversuche übersehen sie jedoch, dass der Mann, den sie für den angereisten Revisor halten, in Wirklichkeit der harmlose Taugenichts Chlestakow ist. Dieser wiederum sieht durch die Verwechslung seine große Stunde gekommen – und so türmen sich die Verkennungen aufeinander, bis ein wahrer Orkan der Missverständnisse ausbricht und die ganze Stadt in heilloses Chaos stürzt.

Gogols Komödienklassiker steht seit seiner Uraufführung im Jahr 1836 weitgehend unterbrechungslos auf den internationalen Spielplänen. Die unablässige Konjunktur von Korruption und Vetternwirtschaft in der verwalteten Welt sorgt nach wie vor dafür, dass das Stück kaum je zu veralten droht. Sebastian Kreyers dritte Inszenierung am Bauturm – nach Trude Herr und La Traviata – spart daher auch die naheliegenden Bezüge zu einer wohlbekannten Stadt nicht aus, in der Vetternwirtschaft und Vorteilsnahme bestens etablierte Bremsbeläge für Ideen und Innovation darstellen. Die kollektive Paralyse, in die sich Gogols um ihre Orientierung gebrachte Gesellschaft geworfen sieht, findet indes noch eine ganz andere Entsprechung in der Wirklichkeit: Je schwerwiegender die weltweiten Probleme, desto höher die Konjunktur für vielfältige Regime der Angst, die irrlichternde Blender und selbsternannte Propheten vortrefflich für ihre Interessen zu nutzen wissen.

Pressebilder Downloadbereich | Fotos links und Mitte: Martin Rottenkolber | Foto rechts: Alex Katona


Presseecho

[Sebastian Kreyers] Schlemihl bündelt großartig alle Honoratioren, die in Gogols Original neben dem Stadthauptmann vorkommen. [...] Marc Fischer als Stadthauptmann brilliert als Möchtegern-Machiavelli, der glaubt, alles im Griff zu haben. Der Star ist Pablo Konrad als Registrator Chlestakow, der irrtümlich als Revisor gilt. Die Wandlung vom Hungerleider zu Hochstapler gelingt ihm perfekt, zudem ist er so in Form, dass er auch als Stuntman oder Akrobat arbeiten könnte. Das Publikum liebt ihn. (Kölnische Rundschau)

Regisseur Sebastian Kreyer hat die personenreiche Ur-Geschichte geschickt auf vier Rollen gekürzt, ohne dass dabei Wesentliches verloren geht. Er würzt die Inszenierung mit Slapstick, Klamauk, Wortwitz und kleinen Corona-Sticheleien. Das alles wäre nichts ohne das Bühnenquartett, das mit voller Energie und Spielfreude agiert. So kommt das Publikum voll auf seine Kosten und bei allem Ernst des Themas oft nicht aus dem Lachen heraus. (www.rheinerlei.de)

Es scheint, als ob Regisseur Sebastian Kreyer ("Trude Herr") mit einem Feuerwerk an Wortwitz, komischen Ideen und Anspielungen sowie grandiosem Slapstick, den ganzen Trübsinn, der in der Corona-Zeit die Branche befallen hat, mit seiner temporeichen Inszenierung einem komischen Kehraus unterziehen möchte. (Kölner Stadt-Anzeiger)

Es ist eine bitterböse Satire, die im „Bauturm“, in der Inszenierung von Sebastian Kreyer, derart fetzig, ja turbulent daherkommt, dass man den bitteren Ernst hinter der Story leicht verdrängen kann. Da ist Marc Fischer, der dem Stadthauptmann derartig verdrehte mimische wie körperliche Gewandtheit auf seinem korrupt-verlogenen Weg mitgibt, dass einen schaudert. Jede seiner Bewegungen ist Ausdruck seelischer Windungen. Und wenn der Regisseur des Abends als Schlehmil auftaucht, kann einem das Lachen auch schon mal im Halse stecken bleiben. (theater:pur)

Wer "Trude Herr" genossen hat, wird bei "Der Revisor" definitiv auf seine Kosten kommen. (Rheinkultur)


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