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Zeit für Entscheidung

Ein Monolog der Verzweiflung über Europa

Regie Deborah Krönung | Dramaturgie Manuel Moser | Musikalische Beratung Svea Kirschmeier | Outside-eye Malte Kohlmeier | Licht Tobias Zimmermann | Ausstattung Ensemble | Assistenz Lea König |
Mit Gareth Charles

Eine Stückentwicklung von c.t.201 – Freies Theater Köln in Kooperation mit dem Orangerie Theater Köln | Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln und durch die RheinEnergieStiftung Kultur.

Dauer 60 Minuten

Nominiert für den Kurt-Hackenberg-Preis 2022 |  Eingeladen zum PLUG & PLAY - Theaterfestival für junge Regie des Staatstheater Mainz | Eingeladen zum Spielarten Festival 2023 - Das Kinder und Jugend Theaterfestival in NRW


Februar 2022. Ein Schauspieler plant ein Stück über die europäische Idee. Wie leben wir in Europa? Was verbindet, was trennt uns? Dann: Putin überfällt die Ukraine. Und plötzlich scheint alles banal, unwichtig, unwirklich. Es entsteht ein Monolog über unsere Hilflosigkeit, die Unfähigkeit, Zusammenhänge herzustellen, die Verzweiflung über die Machtlosigkeit gegenüber einem ruchlosen Diktator, die Angst vor einem Krieg auf dem europäischen Kontinent und die Scham darüber, dass uns Kriege, die seit Jahren weiter weg stattfinden, kaum oder nur temporär berühren.

Gareth Charles spielt einen Schauspieler. Dieser erzählt von seinem europäischen Traum, seiner Idee eines friedlichen und moralischen Europas. Er teilt seine Recherchen mit den Zuschauenden, lamentiert, diskutiert, berührt und macht in seiner Naivität fassungslos. Ist das Theater eigentlich noch ein politischer Ort? Ist Pazifismus jetzt endgültig out? Wenn ein Schauspieler in der Ukraine zum heroischen Präsidenten werden kann, was macht das eigentlich mit einem jungen Schauspieler in Deutschland? Und wer von uns würde sich freiwillig melden, um Deutschland an der Waffe zu verteidigen? Am Ende steht Stille. Schweigen für die Menschen die gerade oder vor kurzem oder immer noch um ihr Leben kämpfen. Schweigen, weil das Theater in dem Moment, in dem alle Warnungen zu spät kommen, in dem die Moral vergessen scheint, nicht mehr relevant ist. Oder ist es das gerade dann?

Fotos: Ingo Solms


Presseecho

"Dem Monolog der Verzweiflung über Europa gelingt ein überzeugender Apell gegen das Abstumpfen angesichts der eigenen Überforderung und ein lebendiges Beispiel dafür, wie wichtig Theater auch und gerade in diesen Zeiten sein kann." (kritik-gestalten)

"'Wo läuft die Grenze zwischen dem Politischen und dem Privaten, wenn wir über Krieg reden?', könnte die zentrale Fragen des gut einstündigen Monologes lauten. So sinniert der Darsteller anfangs darüber, dass die Begriffe EU und Europa fälschlicherweise oft wie Synonyme verwendet werden. Als spürbare Folgen des Krieges nennt er kurz darauf etwas flapsig: 'Energie wird teurer, keine Pommes mehr im Gaffel', um sich schließlich die Frage zu stellen: 'Wer bin ich eigentlich, dass ich über die Ukraine rede?'" (Kölnische Rundschau)