COLTAN-FIEBER: CONNECTING PEOPLE
COLTAN-FIEBER: CONNECTING PEOPLE
Contan-Fieber Bild Leopold

COLTAN-FIEBER: CONNECTING PEOPLE

Film

Regie Jan-Christoph Gockel & TD Jack Mahamba Muhindo | Produktion Jan-Christoph Gockel, peaches&rooster | Ton Tavis Jean-Batiste | Kamera TD Jack Mahamba Muhindo & Eike Zuleeg | Montage und Dramaturgie Christoph Otto | Puppenbau Michael Pietsch | Musik Matthias Grübel | Licht & Kamera-Assistenz Shabani Abdalah | Schnitt-Assistenz Kim Lêa Sakkal | Farbkorrektur Eike Zuleeg |  Producer Kathrin K. Liess | Produktionsleitung DR Kongo TD Jack Mahamba Muhindo

Mit Yves Ndagano, Ernestine M’Kajabika, Léontine M’Kajabika, Esperence, Ghislain Chimanuka, Julio, Juvenal Muderwa, Ladisi Kajabika Mukabaha, Michael Pietsch, Gianni La Rocca, Patrick Joseph und Laurenz Leky | 

Eine gemeinsame Produktion von R.P.D.Fi. Goma, (DR Kongo), africologneFESTIVAL, Theater im Bauturm und dem Schauspielhaus Graz

Filmdauer 77 Minuten

Yves Ndagano ist ein ehemaliger Kindersoldat und Schürfer einer Coltan-Mine im Osten der Demokratischen Republik Kongo. In COLTAN-FIEBER: CONNECTING PEOPLE reist er erstmals zurück an die Orte seiner Kindheit, um sich seiner eigenen traumatischen Geschichte an deren Originalschauplätzen wieder zu bemächtigen. Mit einer Holzpuppe als Stellvertreter kann er das Unsagbare, was ihm geschehen ist, ausdrücken. Während des Filmdrehs zeigt sich, dass der Kampf um die Rohstoffe die Region immer noch  bestimmt. Ndagano begegnet seinen Entführern, er kehrt zurück in die Coltan-Mine und an den Ort, an dem er zum Mörder gemacht wurde. Er versucht so aufzudecken, in welchem Zusammenhang sein Schicksal mit dem globalen Rohstoffhandel steht. Schließlich konfrontiert er auch seine Familie, die ihm jahrelang mit Ablehnung begegnet war – dann bricht während des Filmdrehs der Vulkan Nyiragongo aus…

Diesen inneren und äußeren Zerstörungen begegnet Yves Ndagano mit einem in Europa unterschätzen Konzept: der Reparatur. Dem Glauben, dass Dinge wiederhergestellt werden können und daraus Neues entstehen kann.


Regiestatement von Yves Ndagano und Jan-Christoph Gockel

"Unser Film zeigt nicht nur meine Geschichte, sondern spiegelt die Lebensrealität vieler Menschen wider. Die Bedeutung der Ressourcen und Rohstoffe ist für uns hier im Kongo keine theoretische. Ich sage das, weil ich in der Mine gearbeitet und in der Rebellenarmee gekämpft habe, ohne zu wissen, was ich ausgrabe und warum ich Menschen töten musste. Die Welt muss erfahren, warum die Menschen in einer der reichsten Regionen der Welt so arm sind und wer von diesem Reichtum profitiert. Es ist für mich sehr wichtig, dass dieser Film nicht nur im Kongo, sondern auch dort gezeigt wird, wo das Coltan schließlich landet. Wir alle tragen ein Stückchen Kongo in der Hosentasche - unsere Smartphones." (Yves Ndagano)

"Ich habe Yves Ndagano 2014 kennengelernt, als ich auf einer Recherchereise für eine Theaterproduktion den Osten der DR Kongo besucht habe. Er formulierte den Wunsch, gemeinsam seine Geschichte zu erzählen. Es gibt in seiner Biografie viele Momente, die für ihn unaussprechbar grausam und traumatisierend sind. Das Erzählen dieser Geschichten übernimmt für ihn die Holzpuppe Leopold. Leopold ist der einzige, der für diesen Film ein Flugzeug bestiegen hat. Yves und ich haben gemeinsam die Reise dieses Films bestritten, ohne jemals am gleichen Ort gewesen zu sein. Der Film legt die Perspektiven, aus denen wir erzählen, offen." (Jan-Christoph Gockel)