FREUNDE UND FÖRDERER DES THEATER IM BAUTURM.KÖLN E.V.

AMPHITRYON | 06.12.2022 | 20.00 Uhr | GESPRÄCH NACH DER VORSTELLUNGG

Eingeladen war auch der Literaturwissenschaftler und Kleist-Kenner Dr. Ingo Breuer (Universität zu Köln), der sich mit Kieran Joel (Inszenierung), Leonie Houber und Felix Witzlau (beide Schauspiel) über diese sehr kontrovers diskutierte Inszenierung austauschte. Die Moderation übernahm der Dramaturg des Theaters Dr. René Michaelsen.

Zunächst beschrieb das Ensemble die Arbeitsweise, mit der sie an den Kleistschen Text herangegangen sind: Die Auflösung der Identität(en) haben die Schauspieler:innen radikal auf sich bezogen. 

Obwohl nur wenige originale Kleist-Sätze in der Inszenierung vorkommen, konstatierte Dr. Breuer, dass das Grundgerüst und der Kern der Kleistschen Handlung und Haltung, nämlich die Unsicherheit jeglicher Identität(en) und die Auflösung eindeutiger Rollen, sehr gelungen in die Jetzt-Zeit übertragen sei. Das sehr engagierte Publikum teilte Herrn Dr. Breuers Sichtweise, und einig waren sich alle im Saal, dass die beiden Schauspieler:innen ihre Arbeit auf sehr hohem komödiantischen Niveau abgeliefert haben.


Foto: Christopher Horne