Ukulele Jam - Ein Stück über Flucht, Liebe und Rock 'n' Roll

von Alen Mešković

Uraufführung | Regie Dorothea Schroeder | Video German Arefjev | Regieassistenz Maren Flintrop |
Mit Jonas Baeck | Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2016 |  Fotos Meyer Originals |

Dauer: 110 Min. ohne Pause | Premiere 22. Oktober 2016 | Dernière 11. Mai 2019 | FÜR ZWEI VORSTELLUNGEN WIEDER IM PROGRAMM


Jonas Baecks fulminantes Solo nach Alen Meškovićs autobiographischer Geschichte über Flucht, Liebe und Rock 'n' Roll war die zweite Produktion, mit der sich das damals neue Leitungsteam des Bauturm 2016 vorstellte – und die wir schweren Herzens nach zwei Jahren und 45 Vorstellungen aus dem Programm verabschiedeten. Mit der Einladung des Sarajevski Ratni Teatar in Sarajevo geht für uns ein Traum in Erfüllung: Die Coming-of-Age Geschichte um den bosnischen Geflüchteten Miki kommt nach Hause! Grund genug, den Abend für zwei exklusive Vorstellungen noch einmal auf die Bauturm-Bühne zu holen. Zum allerletzen Mal: 2.-3. November im Sarajevski Ratni Teatar in Sarajevo | 13. November 20 Uhr und 14. November 18 Uhr im Theater im Bauturm


Produktionsplakat_Ukulele Jam

Miki ist 14 und verbringt den lang ersehnten Sommer 1992 in einem Ferienlager an der kroatischen Küste, doch im Urlaub ist er nicht. Gemeinsam mit seiner bosnischen Familie befindet er sich auf der Flucht vor dem Krieg, in dem sein großer Bruder Neno verschwunden bleibt. Alen Meškovics autobiographischer Roman erzählt von einer Pubertät inmitten von Flucht und Vertreibung, vom Wunsch nach Ausschweifung und Genuss in einem vom Krieg gezeichneten Land. Mikis Kassetten mit Rockmusik der 90er Jahre werden vom Gebrauchsgegenstand zum Medium der Selbstbehauptung im Angesicht von Gewalt und Unterdrückung.

Als Beitrag zur Situation von Geflüchteten in Deutschland wirft Ukulele Jam den Blick zurück in die jüngere Geschichte und versucht aus der Distanz von zwei Jahrzehnten heraus einen Aspekt zu thematisieren, der in der akuten Notsituation oft außerhalb der Aufmerksamkeit liegt: Wie gehen Menschen mit den langfristigen Folgen einer Flucht um? Wie richten sie sich in der neuen Umgebung ein? Was lassen sie für immer zurück und was finden sie wieder? Die Dramatisierung des Romans von Alen Meskovic, dem „Salinger der Vertriebenen“, eröffnet aber auch noch eine andere Perspektive: Ist der unbedingte Wille zu Leben, Genuss und Unbeschwertheit durch den Krieg zu vernichten oder gehört er zu den unversehrbaren Grundkonstanten des Menschen?

Presseecho

"Riesenapplaus für einen genialen Solisten, der im wahrsten Sinne des Wortes abhebt und die Wände hochgeht." (Kölnische Rundschau)

"Wie Miki seinen ganz eigenen Sound findet, zwischen Pink Floyd, Dire Straits und seinen Rock-Heroen von Iron Maiden - all das spielt Baeck mit einem jugendlichen Fieber, das ansteckt und absolut authentisch erscheint." (Kölner Stadt-Anzeiger)

"Die - bis auf zwei Stühle - leere Bühne scheint zu klein für Baecks Energie und Spielfreude." (koeln-nachrichten.de)

"Dass Meskovic‘ Roman in Dorothea Schroeders Bearbeitung und Uraufführungs-Inszenierung nie zu einem der allseits bekannten Flüchtlings-Klischees ausufert, ist, neben der bravourösen Leistung seines Akteurs Jonas Baeck, einer der Pluspunkte der Inszenierung. Berechtigter Jubel im kleinen großen Haus für einen mitreißenden Theaterabend." (theaterpur.net)

Für seine Rolle als Miki erhielt Jonas Baeck im August 2017 eine Nennung als "Bester Nachwuchskünstler" im NRW-Kritikerranking der Welt am Sonntag.