Kieran Joel
Regisseur
Kieran Joel wurde 1984 in Niebüll geboren und studierte von 2013 bis 2017 Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Bereits während seines Studiums waren Inszenierungen von ihm zu den Internationalen Schillertagen am Nationaltheater Mannheim, zum Körber Studio Junge Regie und zum Schauspielschultreffen 2016 in Bern eingeladen. Seine Diplominszenierung Johanna d´Arc nach Schillers Jungfrau von Orleans war an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin zu sehen. Seitdem inszenierte er an etlichen großen Theatern im deutschsprachigen Raum: am Volkstheater München (Romeo und Julia und Ein Sommernachtstraum), am Konzert Theater Bern (Gorkis Kinder der Sonne und Tschechows Onkel Wanja), am Staatstheater Nürnberg (u.a. Das Automatenzeitalter nach Ri Tokko und Parzival nach Wolfram von Eschenbach), am Düsseldorfer Schauspielhaus (Uraufführung der Dramatisierung von Mithu Sanyals Roman Identitti) sowie am Theater Dortmund (Das Kapital: Das Musical und die revolutionäre Theatersatire Dantons Tod und Kants Beitrag). Seine für das Theater Darmstadt entstandene Hofmannsthal-Bearbeitung Jedermann ist niemand und niemand ist Jedermann wurde 2024 mit dem Hauptpreis der Hessischen Theatertage ausgezeichnet. Ebenfalls 2024 erarbeitete er mit Charly Hübner für die Ruhrfestspiele den Monolog Late Night Hamlet, der auch am Schauspielhaus Hamburg und am Staatstheater Dresden zu sehen war. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur war Kieran Joel als Dozent für Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste, der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg sowie der Universität der Künste Berlin tätig und hatte für zwei Semester die Gastprofessur für Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch inne.
Parallel zu seiner regen Tätigkeit an städtischen Theatern ist Kieran Joel dem Theater im Bauturm immer durch regelmäßige Regiearbeiten verbunden geblieben. Seine Inszenierungen von Cervantes' Don Quijote und Melvilles Moby Dick sind Paradebeispiele seiner ebenso ideologiekritischen wie lustvollen Theaterpraxis und befinden sich seit 2017 bzw. 2019 höchst erfolgreich im Bauturm-Spielplan. Ihnen folgten die Inszenierungen Frankenstein und Amphitryon, außerdem 2020 das parallel als Film und Bühnenperformance realisierte Artaud-Projekt Das Theater und sein Double - eine der wenigen unmittelbaren Reaktionen auf die Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie im deutschsprachigen Theater. Mit Romeo und Julia. Ich fühls nicht führt Kieran Joel 2025 die vergnügliche Jonglage mit Bühnenkonventionen, Metaebenen und heißer Liebe zum Theater endlich am Bauturm fort.
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