Rosa Luxemburg
Eine Stückentwicklung von Trace Müller und Ensemble
Von und mit Paulo de Queiroz, Hannah Krebs, Benjamin Kühni, Maria Moser, Trace Müller und Lea Rump | Auf der Bühne Paulo de Queiroz, Hannah Krebs und Benjamin Kühni | Fotos Moritz Marquardt
Premiere: 07.02.2020 | Dauer: ca. 90 Min. ohne Pause |
Kaum eine Person aus der Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts ist heute noch so präsent wie Rosa Luxemburg – was nicht verwunderlich ist, denn kaum eine Person ist auch nur annähernd so facettenreich und vielschichtig wie sie. Dem politischen Gedächtnis bleibt sie vorrangig als Theoretikerin der proletarischen Revolution und scharfe Kritikerin des deutschen Imperialismus sowie der verhängnisvollen Burgfriedenspolitik der SPD zur Zeit des Ersten Weltkriegs in Erinnerung. Aus ihren Artikeln, Briefen und Aufzeichnungen spricht jedoch auch eine Frau, für die das politische Engagement nur durch eine umfassende Liebe zu Mensch und Natur getragen werden kann. Grade ihr passioniertes Interesse an Tieren, Dichtung oder Botanik, ihre wilden Lieben und ihre vielfach formulierten Bekenntnisse zur Sinnlichkeit sowie nicht zuletzt ihre Bereitschaft zu unorthodoxen Vereinbarungen des Zusammenlebens machen Rosa Luxemburg zu einer Figur, die in den 100 Jahren nach ihrem gewaltsamen Tod sämtlichen späteren Generationen zur Justierung ihrer Vorstellung von politischem Engagement gedient hat. Und so ist es auch heute wieder an der Zeit, sich gemeinsam der kämpferischen Frau anzunähern, die stets dazu aufrief, das Leben „trotz alledem tapfer, unverzagt und lächelnd“ zu nehmen und deren Inneres nach eigenem Bekunden „mehr den Kohlmeisen als den Genossen“ gehörte.
Diese Produktion wurde realisiert mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Presseecho und Trailer
Der Inszenierung ist recht Ungewöhnliches gelungen: Durch Poesie und Komik lauert spielerisch der Ernst der Wirklichkeit. Ohne Anklage, ohne jede Larmoyanz. Blendend. (www.theaterpur.net)
Luxemburgs geistige Reinkarnation im Bauturm-Theater lenkt im positiven Sinn von der Protagonistin ab und skizziert die unfassbaren Schatten einer verängstigten wie stetig verführbaren Volksgemeinschaft, die Tyrannei und Ungleichheit erst möglich machen. [...] Das Stück wird spalten, denn es bietet keinen Raum für Gefälligkeiten. Mit „Rosa Luxemburg“ gelingt dem Ensemble mehr Wirklichkeit als Theater. (www.rheinerlei.de)